2456. *daca s. (lat.) „dakisches Messer“, „Dolch“

(Neap. dake̥, it. daga, frz. dague, prov. daga, sp. daga, pg. adaga. — + unicornis „einhörnig“: frz. dagorne „Kuh mit einem Horn“, rouerg. kadorno „altes Weib“ Diez, 558. — Ablt.: it. daghetta „kleiner Dolch“; frz. daguer le lin „den Flachs schwingen“ knüpft an frz. dague „Schwingmesser“ an, daguer „beschlagen“ (vom Hirsch) an dagues „Spießer des Hirsches“, dazu dagard, daguet „Spießhirsch“ Dauzat, RPh., 28, 96. — Schuchardt, G., 80, 207; Zs., 26, 115; Zs., 31, 657; Wartburg. Die Erklärung ist historisch unmöglich, da das Wort erst im 13. Jh. in Schottland begegnet. Es müßte daher aus Norditalien gekommen sein, wofür ebenso jeder Anhaltspunkt fehlt, wie dafür, daß die Römer ein daca ensis gebraucht hätten; pers. teg Sainéan, Zs., 31, 259 geht lautlich nicht; lothr. daguorn „Schwarte“, dagon „Schwarte“ Urtel, Lbl., 31, 201 paßt lautlich zu dagorne, ist aber begrifflich nicht aufgeklärt.)